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Aufsteiger mit Überraschung
Wer hätte das gedacht? Die Aufsteigerinnen von Schwarz-Weiß Erfurt gewinnen ihr Auftaktmatch bei den Ladies in Black Aachen mit 3:1 und sorgen damit für eine faustdicke Überraschung.
Lernen und die Stimmung genießen war die Botschaft, die Erfurts neuer Trainer Manuel Müller seinen Mädels für das erste Spiel nach der Rückkehr ins Oberhaus mit auf den Weg gab. Er selbst hatte wohl nur insgeheim mit so einem Spielausgang geliebäugelt. Auch die Erfurter Anhänger, die sich die Partie per Livestream beim Sponsor Schnelle & Co. angeschaut hatten, wären schon froh gewesen, wenn sich ihre Mannschaft mit einer knappen Niederlage hätte zufrieden geben müssen. Doch nach fast zweistündiger, nervenaufreibender Spieldauer waren alle überglücklich – Mannschaft und Fans.
Dabei hatte das Spiel zunächst den erwarteten Verlauf genommen. Aachen setzte sich früh mit vier Punkten ab und brachte die Führung durch (25:21). Allerdings hatten die Gäste Lunte gerochen und spielten mutig mit. „Wir wollten viel Druck im Aufschlag und Angriff ausüben. Das hat meine Mannschaft super umgesetzt“, war Manuel Müller voll des Lobes über seine Schwarz-Weißen. Der 38-jährige selbst hatte an der Seitenlinie mindestens genauso viel Engagement gezeigt. Seine Stimme war am Sonntagabend noch immer ramponiert und er war am Telefon nur schwer zu verstehen. „Ich musste in der lauten Halle viel schreien, weil ich meine Mannschaft immer wieder motiviert habe, ihr taktische Anweisungen gegeben habe.“ Es hatte sich gelohnt, denn mit Beginn des zweiten Satzes waren die Gäste diejenigen, die dem spiel ihren Stempel aufdrückten. Mit aggressiven Aufschlägen setzten sie die Annahme der Ladies unter immensen Druck und führten mit 11:1. Diesen Vorsprung gaben sie nicht mehr her und holten sich ihren ersten Satzgewinn mit 25:13. Ähnlich verlief der dritte Satz. Wieder brachten die Erfurterinnen mit ihren Aufschlägen die Gastgeberinnen von einer Verlegenheit in die andere, wieder entwischten sie auf 11:3. Doch auch die Erfurter Annahme war nicht immer sattelfest, sodass die Aachenerinnen verkürzen konnten, aber auf mehr als vier Punkte kamen sie nicht mehr heran. „Wir haben im dritten Satz neun Eigenfehler gemacht und trotzdem noch mit 25:19 gewonnen“, analysierte „Manu“ den Satzgewinn, der ihm und seiner Mannschaft den ersten Saisonpunkt bescherte.
Den vierten Satz dominierten die Thüringerinnen erneut. Beim 16:8 waren sie dem Sieg sehr nahe, doch sechs Aachener Punkte in Folge machten es wieder spannend. Spannender, als es den Gästen und ihren mitfiebernden Anhängern lieb war. Die trotz deutlicher Rückstände ihrer Ladies nie mit Anfeuerung aufhörenden 1000 Zuschauer im Aachener Hexenkessel trieben ihre Mannschaft lautstark nach vorne und so kam sie zum ersten Satzball. Diesen und weitere vier konnten die LiB aber nicht verwerten bzw. wurden von den SWE-Damen abgewehrt. Während den Gastgeberinnen die Nerven immer wieder einen Streich spielten, blieben die jungen Erfurterinnen einfach cool. Der zweite Matchball war der ihre und beim 32:30 kannte der Erfurter Jubel auf dem Spielfeld und auch beim Public Viewing in der Heimat keine Grenzen. Erstes Spiel, erste Sieg, drei Punkte.
Während Frauke Neuhaus auf Gastgeberseite ihre erste silberne MVP-Medaille in der 1. Bundesliga entgegen nahm, durfte sich „Toni“ Stautz über ihre erste goldene MVP-Medaille bei ihrem Erstligadebüt freuen. Mit 18 Punkten, davon vier am Aufschlag, war Erfurts Nummer 6 die Punktbeste beim Schwarz-Weiß Erfurt Volleyteam. Eine ihr Talent zeigende Luise Wolf (16 Punkte), Katlin Winters (13) und Macy Ubben (13) folgten ihr in der Statistik. An insgesamt 15 direkten Aufschlagpunkten hatten aber auch Selma Hetmann und Michaela Wessely ihren Anteil, weshalb sich letztlich alle als Gewinnerinnen fühlen durften.
Am Mittwoch geht die Reise für die Erfurterinnen erneut nach Aachen, diesmal zum DVV-Pokal-Achtelfinale. Ein Spiel, das Manuel Müller nutzen wird, um auch Anderen Spielanteile zu verschaffen. Sein Blick geht dabei schon zum nächsten Punktspiel, der Heimpremiere am kommenden Samstag um 18 Uhr gegen den VC Olympia Berlin. Dann soll eine hoffentlich ausverkaufte Riethsporthalle beben.
SWE: Wessely, Ubben, Winters, Hetmann, Stautz, Wolf, (Stock); Kullerkann, Skayhan, Piest
StS