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Den Sack nicht zugebunden
Knapp 1300 Zuschauer in der erstmals ausverkauften Riethsporthalle erlebten ein denkwürdiges Thüringenderby am Samstag, das Schwarz-Weiß Erfurt nach einer 2:0- und 19:13-Führung noch aus der Hand gab und im Tiebreak mit 13:15 verlor.
Es war ein wahrlich denkwürdiges Spiel, das die Anhänger beider Teams in der proppenvollen Riethsporthalle erlebten. Begleitet von ohrenbetäubendem Lärm über die gesamten 127 Spielminuten beackerten sich die Erfurterinnen und Suhlerinnen um wichtige drei Punkte. Lange Zeit schien es, dass die SWE-Damen diese einsacken würden. Nach zwei starken Auftaktsätzen führten sie bereits mit 2:0 (25:20, 25:22) und auch nach der Zehn-Minuten-Pause hatten sie den dritten Satz lange im Griff. Nach einem 11:6 konnten die Müller-Schützlinge ihre Führung auf 19:13 ausbauen. Doch dann kam das, was den jungen Erfurterinnen schon mehrfach in ihrer ersten 1. Bundesligasaison passierte. Wie gegen den VCO im Heimspiel, in Potsdam und in Köpenick konnten sie eine klare Satzführung nicht ins Ziel bringen. Die nie aufgebenden VfB-Damen kämpften sich heran, drehten den Satz und gewannen nach einem Zuspielerpunkt mit 25:23. Die Erfurterinnen hatten die Südthüringerinnen bereits im Sack, vergaßen es aber, ihn zuzubinden. Hier machte sich wieder bemerkbar, dass bei den Gastgebern eine Spielerin fehlt, die in schwierigen Situationen die wichtigen Punkte macht.
Das Spiel kippte nun und auch wenn sich die Schwarz-Weißen mühten, der VfB Suhl war jetzt tonangebend. Unter der frenetischen Anfeuerung der über 300 zumeist per Sonderzug angereisten Fans holten sie sich den vierten Satz mit 25:18. Der Tiebreak musste in diesem Derby die Entscheidung bringen. Die Gastgeberinnen, die früh ihre Zuspielerin „Ali“ Skayhan wegen Verletzung ersetzen mussten (sie war im ersten Satz beim Block auf Claudia Steegers Fuß gelandet), gaben sich aber noch nicht geschlagen und wechselten mit einer 8:6-Führung letztmals die Seiten. Mit drei Punkten in Folge hatte der VfB allerdings den besseren Start auf der anderen Feldhälfte und brachte sich in Vorhand. Als Claudia Steeger mit dem letzten Angriff zum 15:13 das Thüringenderby beendete, war die Freude bei den Gästen riesengroß. Sie hatten ein fast verlorenes Duell noch gewonnen.
Für den Aufsteiger wird es bei momentan drei Punkten Rückstand auf den VfB Suhl und dem schwereren Restprogramm schwierig, den sportlichen Klassenerhalt noch zu schaffen. Aber dieses Spiel hat gezeigt, dass sich die SWE-Damen nicht aufgeben und bis zum Schluss um ihr Saisonziel kämpfen werden. Zumal dieses Thüringenderby, das Zuschauer aus dem ganzen Freistaat, ja sogar aus Sachsen und Hessen anzog, nach einer Fortsetzung schreit. (StS)
MVP Gold: Marrit Jasper (Suhl) – MVP Silber: Michaela Wessely (Erfurt)