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Mit erhobenem Haupt auf Wiedersehen gesagt

Foto:Sebastian Schmidt

Mit einer starken kämpferischen Leistung und einer bravourösen Vorstellung haben sich die Damen von Schwarz-Weiß Erfurt am Samstagabend aus der Saison verabschiedet. Zwar ging die Partie gegen den Fünften VC Wiesbaden mit 1:3 verloren, doch traurig waren die Erfurterinnen nur über das frühe Saisonende, nicht wegen ihres letzten Auftritts.

Knapp 500 Zuschauer, darunter gut 30 Gästeanhänger, waren zum letzten Hauptrundenspieltag in die Erfurter Riethsporthalle gekommen. Die Wiesbadener wollten ihr Team bei der Verteidigung des fünften Platzes unterstützen, die Erfurter hofften auf einen letzten guten Akt ihrer Mannschaft. Nach der Partie durften diesbezüglich beide Fanlager zufrieden nach Hause gehen. Aggressiv gingen beide Kontrahenten im Aufschlag zu Werke, was die jeweiligen Annahmereihen in Schwierigkeiten brachte, aber auch die Fehlerquote in die Höhe trieb (insgesamt 15 jeweils). So entwickelte sich ein spannender Auftaktsatz, in dem sich beide Teams nicht viel nahmen. Nur zum Satzende schwächelte die Erfurter Defensive mit direkten Annahmefehlern bei einer Aufschlagserie von Delainy Aigner-Swesey. Irina Kemmsis machte zum 25:18 den Deckel drauf.

Im zweiten Satz musste der feststehende Absteiger früh einem 5-Punkte-Rückstand hinterher laufen. Mit unerbittlichem Kampf hefteten sich die SWE-Damen zwar an die Fersen des Favoriten, erreichen konnten sie ihn nicht mehr. Dass sie sich in ihrem letzten Bundesligaspiel nie aufgeben würden, bewiesen sie zum Satzende. Erst mit dem sechsten Satzball gelang Wiesbadens bester Angreiferin, Tanja Großer, das Satzende (22:25). Doch nach zehnminütiger Pause kamen Erfurts Damen wild entschlossen aus der Kabine. Von Beginn an bestimmten sie das Geschehen und spielten großartig auf. Es war eine wahre Freude für die begeisterten Zuschauer, wie Erfurts Angreiferinnen am Netz agierten und hinten verteidigten. „Toni“ Stautz‘ Hammer aus dem Hinterfeld belohnte mit dem 25:17 die nimmermüden SWEler. Die 23-Jährige war mit 16 Angriffspunkten Erfurts beste und mit 50% effektivste Angreiferin.

Foto:Sebastian Schmidt

Gästetrainer Dirk Groß, der zwischenzeitlich einigen Spielerinnen der zweiten Reihe Einsatzzeiten gab, reagierte und brachte wieder seinen ersten Sechser aufs Feld. Der startete seiner Rolle entsprechend und lag schnell 11:5 in Führung. Dass die Erfurterinnen noch einmal zurückkommen würden und gar mit 20:19 das Geschehen wenden könnten, hatte kaum jemand unter den 500 Zuschauern vermutet. Zum Satzende setzte sich zwar wieder die Klasse des Gastes durch, was ihnen den verdienten Sieg einbrachte, doch der Applaus galt beiden Mannschaften. Wiesbaden musste sich den fünften Platz schwer erarbeiten und Erfurt hatte im letzten Spiel nochmal gezeigt, was möglich gewesen wäre, wenn sie in anderen Spielen so aufgetreten wären – der Klassenerhalt.

Mit einem ausführlich vorgetragenen Dankeschön bedankten sich die Erfurterinnen nach Spielende bei Zuschauern, Helfern, Freunden und Sponsoren, gaben Autogramme und kredenzten für alle ein Salatbuffet. Danach sagten sie auf Wiedersehen 1. Bundesliga – und meinten das auch so. (StS)

 

MVP: Stock (SWE); Großer (VCW)