Derbyzeit
Nach einem Jahr Unterbrechung, in dem Schwarz-Weiß Erfurt eine Liga tiefer spielte, ist wieder Derbyzeit. Hierzu empfangen die SWE-Damen den VfB Suhl LOTTO Thüringen am Samstag um 17:15 Uhr in der Riethsporthalle.
„Das Thüringenderby ist ein ganz besonderes Derby im Volleyball“, blickt Mateusz Zarczynski auf den Samstag. Er muss es wissen, schließlich war er von 2017 bis 2019 auch als Trainer in Suhl tätig und ist jetzt das dritte Jahr in Erfurt an der Seitenlinie. Nun kann man - zum Glück - Derbys im Volleyball nicht mit denen im bezahlten Fußball vergleichen, da es hier deutlich gesitteter abgeht, aber ein Thüringenderby hebt sich dann doch etwas ab. So werden am Samstag, trotz Live-Übertragung der Partie im Free-TV, wieder rund 200 Gästefans in die Landeshauptstadt pilgern und versuchen, die akustische Oberhand in der mit über 1000 Zuschauern fast ausverkauften Riethsporthalle zu gewinnen.
Die Oberhand will auch die Gästemannschaft behalten, die laut Erfurts Coach als klarer Favorit anreist. „Sie haben zuletzt immer besser gespielt und letzte Woche im Pokal gegen Schwerin waren sie sehr stark“, hat sich der 34-Jährige das 3:2 seines Ex-Vereins genau angeschaut. „Mit der Rückkehr von Laura Nagels haben sie im Zuspiel an Qualität zugelegt. Roosa Laakkonen bringt Erfahrung und physisch Qualität rein, genauso wie ihre Diagonalspielerin Anna Artyshuk. Überhaupt besitzt Suhl mehr Erfahrung in dieser Liga als wir, das ist ein Vorteil für den VfB“, unterstreicht er die Rolle der Gäste. Für seine Mannschaft, die in der Vorwoche beim 3:1-Pokalsieg in Köln nur in zwei Sätzen überzeugen konnte, sieht er nur eine Chance, wenn einerseits der Gegner nicht an die Leistung der Vorwoche heranreicht und andererseits selbst groß aufspielen wird. „Wir müssen das komplette Spiel um jeden Punkt kämpfen, selbst, wenn wir nach Sätzen 0:1 oder 0:2 zurückliegen sollten. Wir müssen den Kopf stets oben behalten und fokussiert bleiben, was in einem solchen Spiel natürlich ungleich schwerer ist als sonst.“
Der Blick auf die Tabelle suggeriert beim Aufeinandertreffen der Tabellennachbarn eine knappe Auseinandersetzung. Doch der zuletzt gezeigte leistungsmäßige Abstand dürfte etwas größer sein. Suhl, das sich mit vier Punkten seit dem vierten Spieltag im Steigflug befindet, trifft auf die noch punktlosen Erfurterinnen. Letztere wollen baldmöglichst die Bilanz aufbessern. Das Derby wäre da sicher ein guter Zeitpunkt. Es bedarf dafür aber einer Leistungsexplosion der gesamten Mannschaft. Vielleicht hilft ja der Zündfunke „eigene Fans“ hierfür.
Wegen der Free-TV-Übertragung auf Sport 1, dem damit verbundenen Spielbeginn um 17:15 Uhr und wegen des großen Zuschauerandrangs öffnet die Riethsporthalle bereits um 15:45 Uhr. Aufgrund der knappen Parkplatzkapazitäten unmittelbar am Spielort, wird rechtzeitiges Erscheinen und Parken im weiteren Umfeld, besser noch die Anreise mit dem ÖPNV, empfohlen. Restkarten gibt es an der ebenfalls um 15:45 Uhr öffnenden Tageskasse. Das Thüringenderby wird präsentiert vom Thüringenpark Erfurt, dem größten Einkaufszentrum des Freistaates.
Foto: Sebastian Schmidt