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Saisonstart gegen die Ladies in Black
Unglaublich lange 7 Monate und 21 Tage dauerte die Sommerpause für die Damen von Schwarz-Weiß Erfurt. Es wird Zeit, dass es endlich wieder losgeht. So sieht es nicht nur Jonas Kronseder mit seiner Mannschaft, sondern auch das Umfeld: Alle sind heiß auf den Saisonstart am Mittwoch, 19 Uhr in der Riethsporthalle, wenn die Ladies in Black aus Aachen zu Gast sind.
„Die Vorbereitung ist durch den späten Saisonstart schon sehr lange gewesen. Klar, dass wir froh sind, dass es endlich losgeht“, fiebert Erfurts Trainer Jonas Kronseder dem Mittwochabend entgegen. Seit August bereiteten sich die Mannschaft und das Trainergespann Kronseder/Knospe auf die neue Saison vor. Nach knackigen fünfeinhalb Monaten soll am Ende der Hauptrunde, die für die Blumenstädterinnen mit dem Auswärtsspiel in Vilsbiburg am 23. März endet, der Klassenerhalt erreicht sein. Es wäre der erste im insgesamt fünften Anlauf für den Verein seit 2004. Darauf arbeiten alle gemeinsam hin. So auch Geschäftsführer Heiko Herzberg, der die Hauptlast der Vorbereitung im strukturellen Bereich zu tragen hat. Im eh schon nicht leichten Geschäft, ausreichend Sponsoren für den Bundesligaspielbetrieb zu finden, musste er über den Sommer einige Rückschläge in Kauf nehmen. Nicht alle der geführten Gespräche mit potenziellen Geldgebern und Entscheidern auf politischer Ebene liefen zur Zufriedenheit des 54-Jährigen. Doch klagen nach außen hin, will er nicht. Er kämpft täglich von früh bis spät, die Grundlage für eine erfolgreiche Serie zu legen. Er klagte auch nicht, als das Schicksal schon vor Saisonbeginn zuschlug, als sich die als Hauptaußenangreiferin verpflichtete finnische Nationalspielerin Noora Kosonen im Testspiel in Wiesbaden einen Kreuzbandriss zuzog. Mit der Unterstützung von Sponsoren ist er derzeit auf der Suche nach adäquatem Ersatz.
Somit gehen die Schwarz-Weiß-Damen am Mittwoch mit einem schmalen Neuner-Kader ins Rennen, der eine Runderneuerung erfahren hat. Zu den verbliebenen Paula Reinisch, Wivian Gadelha und Emily Thater gesellten sich sechs neue Spielerinnen. Große Hoffnungen liegen auf der argentinischen Zuspielerin Clarisa Sagardia, die aus Vilsbiburg kam. Die erfahrene Nationalspielerin soll den benötigten Qualitätsschub auf der Position der Spielgestalterin liefern. An ihrer Seite wird die aus dem eigenen Nachwuchs aufgerückte Antonia Greskamp reichlich Erfahrung sammeln. Mit der 1,93m großen Canace Finley auf Diagonal und Carly Kan als Libera dürften die beiden zuletzt recht sorgenfreien Positionen gut nachbesetzt sein. Interessant wird sein, wie sich die jungen Sabrina Krause (19, MB, kam aus Schwerin) und die ihre erste Profisaison bestreitende Sindy Lenz (20, AA, kam vom VCO Berlin) in neuer Umgebung schlagen werden.
Jonas Kronseder machte kurz vor dem Auftakt eine gute Stimmung in seinem Team aus. „Es ist sehr harmonisch, alle ziehen voll mit, wir sind bereit für Aachen.“ Der guten Grundstimmung zuträglich war dabei auch der 3:1-Sieg im letzten Test gegen Suhl, nachdem man zwei Tage zuvor noch mit dem gleichen Ergebnis südlich des Rennsteiges unterlegen war. „Ein Erfolg im letzten Testspiel vor dem Saisonbeginn ist immer gut fürs Selbstbewusstsein“, so ein optimistisch gestimmter Erfurter Trainer. Für das Spiel gegen die Ladies in Black sieht er seine Mannschaft trotzdem in der Außenseiterrolle. „Sie haben zwar neun neue Spielerinnen integrieren müssen. Die haben aber alle gute bis sehr gute Qualität. Es sind viele Nationalspielerinnen darunter.“ Der letztjährige Halbfinalist, der die beiden Begegnungen in der Vorsaison klar für sich entschied, wird an seine Vorjahreserfolge anknüpfen wollen, wozu ein Sieg in Erfurt eigentlich Pflicht ist. Dennoch sieht Jonas Kronseder seine Mannschaft nicht chancenlos. „Durch die WM hat Aachen seine Mannschaft erst spät beisammen gehabt und da wird auch noch manches in der Abstimmung nicht funktionieren. Darin könnte unsere Chance bestehen. Deshalb ist der Zeitpunkt, an dem wir gegen Aachen spielen und der Fakt, dass wir ein Heimspiel haben, sicher günstig.“
Es steht also ein spannender Saisonstart bevor, den man als Volleyballfan nicht verpassen sollte. Das Interesse an dem Spiel am Mittwochabend in der Riethsporthalle scheint in Erfurt groß zu sein, wenn man auf den Vorverkauf und die sozialen Medien schaut. Kein Wunder, endet doch eine fast achtmonatige Zeit der sportlichen Entbehrung für die Anhänger der höchstklassigen Erfurter Mannschaft in einer olympischen Ballsportart. (StS)