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Sieg aus der Hand gegeben

Die Schwarz-Weiß-Damen aus Erfurt haben ihre Heimpremiere in den Sand gesetzt. Bei der 2:3-Niederlage gegen die jungen VCO-Mädels aus Berlin gaben sie eine 2:0-Führung noch aus der Hand.

Ein Volleyballspiel ist erst vorbei, wenn der letzte Punkt gemacht ist. Diese Weisheit mussten alle Anwesenden am Samstagabend in der Erfurter Riethsporthalle zur Kenntnis nehmen – für die Erfurter Spielerinnen und Fans eine bittere. Dabei hatte alles so gut begonnen vor 712 Zuschauern, die sich so sehr auf Erstligavolleyball gefreut hatten. Den ersten Satz dominierten die Gastgeberinnen und gewannen mit 25:20. Der Start in den zweiten Satz sah zwar zunächst die immer mutig spielenden Berlinerinnen vorn (1:5), doch die SWE-Damen kamen zurück und letztendlich vollendete die gut aufgelegte Katlin Winters zum 25:18.

Nach zehnminütiger Satzpause, die durch den Auftritt der Cheerleader der Indigo Swans kurzweilig war, wurde es ein echtes Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem Neuling und der Junioren-Nationalmannschaft. Beim 23:20 setzten sich die Gastgeberinnen erstmals mit drei Punkten ab und das Ziel schien nahe. Schien! Hier und bei den beiden folgenden Matchbällen (24:23, 25:24) gab es wohl kaum noch einen Zweifler in der Halle, wer als Sieger vom Feld gehen würde. Doch die Erfurterinnen konnten ihre Siegchancen nicht nutzen und mussten nach Vanessa Agbortabis Ass den dritten Satz mit 25:27 abgeben. Es sollte die Wende im Spiel sein, wie sich später herausstellte.

Im nun folgenden vierten Satz schienen die Gastgeberinnen wie gelähmt. Wie bereits im vorherigen Satz besaßen sie eine unterirdische Annahmequote, da konnte die einzig gute Defensivspielerin, Libera Lisa Stock, auch nichts mehr ausbügeln. Da Trainer Manuel Müller alle annahmebefähigten Spielerinnen auf dem Spielfeld hatte, waren die taktischen Möglichkeiten limitiert. Der Versuch, mit der noch angeschlagenen Zuspielerin „Ali“ Skayhan für „Michi“ Wessely einen Akzent zu setzen, brachte zwar etwas neuen Wind, doch um das Ruder herumzureißen, war es zu spät Nach dem 15:25 ging es in den Tiebreak.

Die ebenso wie ihre Gegenüber nie aufsteckenden Erfurterinnen wollten nun unbedingt wenigstens noch den zweiten Punkt erkämpfen. Eine 5:3-Führung machte Hoffnung auf ein Happy End, doch die großartig kämpfenden und mutig auftretenden jungen Gäste wendeten das Blatt. Trotz verbesserter Annahme taten sich die Müller-Schützlinge schwer, blieben im Angriff zu harmlos. Dass sie beim 12:14 und 14:15 insgesamt drei Matchbälle abwehrten, zeigt, dass sie sich bis zum Schluss mühten, doch der vierte Matchball saß dann. Eine bittere und leider völlig unnötige Niederlage war traurige Gewissheit, der eine gewonnene Punkt nur ein schwacher Trost. 17 Aufschlagfehler gegenüber 10 erzielten Punkten, sowie eine instabile Annahme sind einfach zu schlechte Werte, um ein Erstligaspiel erfolgreich zu gestalten. Hieran werden die Schwarz-Weißen arbeiten müssen, um nicht nur am kommenden Samstag beim Thüringenderby in Suhl, sondern auch zukünftig wieder in die Erfolgsspur zu gelangen. (StS)

MVP: Selma Hetmann (Erfurt), Aisha Skinner (Berlin)

SWE spielte mit: Ubben, Stautz, Wolf, Hetmann, Winters, Wessely, Stock (L); Skayhan, Kullerkann

 

Foto:Sebastian Schmidt