Im Achtelfinalspiel im DVV-Pokal hat Zweitligist Schwarz-Weiß Erfurt dem Erstligisten VC Wiesbaden einen packenden Fight auf Augenhöhe geliefert und gab sich erst nach 123 Spielminuten äußerst knapp mit 2:3 (19, -19, 21, -20, -12) geschlagen.
Anders als in anderen Sportarten, sind im körperkontaktlosen Volleyball Sensationen im Aufeinandertreffen zwischen Erst- und Zweitligisten äußerst selten. Schwarz-Weiß Erfurt war einer dieser seltenen Überraschungen am Samstagabend sehr nahe und musste sich nur hauchdünn den favorisierten Gästen geschlagen geben. Abgesehen von der individuellen Klasse und Erfahrung der einzelnen Spielerinnen, die den eigentlichen Unterschied machen, war die Tatsache, dass einige Erfurter Spielerinnen infolge von krankheitsbedingtem Fehlen in der Trainingswoche nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte spielen mussten, die Überraschung, dass es überhaupt zu einem solch knappen Ergebnis kam.
Eine, die in die Kategorie gehört, ist Lara Darowski. Die Ex-Vilsbiburger „Bankdrückerin“ war es, die dem ersten Satz ihren Stempel aufsetzte, mit herrlichem Block zum 10:7, harten Angriffspunkten und zwei finalen Assen zum 25:19 die Gastgeberinnen zum Satzgewinn führte. Es schien, als wollte die 21-Jährige zeigen, dass es ein Fehler war, sie in Niederbayern auf der Auswechselbank versauern zu lassen.
Auch im zweiten Satz bewiesen die eine Liga tiefer angesiedelten Erfurterinnen, dass sie gewillt waren, dem VCW nicht klein bei zu geben. Einen anfänglichen 0:3-Rückstand konterten sie zum 5:3 und zwangen Gästetrainer Benedikt Frank beim 12:8 bereits zu seiner zweiten Trainerauszeit. Da hatte dieser bereits seinen Routinier Tanja Großer für Melissa Langegger aufs Spielfeld beordert, um das Wiesbadener Angriffsspiel zu beleben, das bis dato einzig von der Ex-Erfurterin Jaidyn Blanchfield Gefahr ausstrahlte. Mit Erfolg, denn nach der zweiten technischen Auszeit gingen die Gäste in Führung. Schwarz-Weiß hatte mit Annahmeproblemen zu kämpfen und letztendlich war es Tanja Großer, die zum 25:19 verwandelte.
Als die Wiesbadenerinnen auch im dritten Satz mit einer 3:0-Führung starteten, schien es, dass sie ihrer Favoritenrolle nun gerecht werden wollten. Doch Erfurt biss sich am Gegner fest, feierte mit seinen 650 lautstarken Fans jede erfolgreiche Aktion und blieb ebenbürtig. Als nach Wiesbadens Auszeit beim 17:17 Erfurt sich zum 22:18 absetzte, konnte auch der VCW-Coach mit seinem zweiten Timeout den SWE-Flow nicht mehr stoppen. Tanja Großers Versuch, die Fingerspitzen des Erfurter Blocks zu treffen, schlug fehl, Erfurt gewann den dritten Satz mit 25:21.