Spielberichte

Schmuckloses 3:0

TS Essen Erfurt 047

Auch nach dem achten Spiel bleibt Schwarz-Weiß Erfurt ungeschlagen und führt die Tabelle weiterhin an. Bei den Allbau Volleys Essen landeten die Blumenstädterinnen ein satzverlustfreies, aber schmuckloses 3:0 (18, 23, 23).

Beim Elften starteten die Thüringerinnen so souverän wie es vom Tabellenführer erwartet wurde. Beim 12:6 für die Gäste hatten sich diese komfortabel abgesetzt und strebten beim 20:12 dem klaren Satzgewinn entgegen. Ein Essener Angriffsfehler beim dritten Satzball zum 25:18 machte nach 20 Spielminuten den Deckel drauf.

Den zweiten Durchgang begannen die „Pottperlen“ mutiger und blieben bis zum 9:9 auf Augenhöhe. Dann folgten mit Isabella Noble am Aufschlag sieben Punkte in Serie zur 16:9-Führung. Eine trügerische Sicherheit für die SWE-Damen, die danach ihre Souveränität vermissen ließen und sich teils vogelwilde Ballwechsel mit ihrem Kontrahenten lieferten. Das konnte weder den mitgereisten Erfurter Zuschauern noch dem Trainergespann gefallen haben. Beim 21:21 hatte der ersatzgeschwächte Gastgeber ausgeglichen und lag einen Ballwechsel später sogar in Führung. Mateusz Zarczynski, der seine Kapitänin bis dahin geschont hatte, brachte Sina Fuchs für die nachlassende Pia Mohr und somit Abgeklärtheit und seinen Ruhepol aufs Spielfeld. Mit drei Punkten in Serie vom 22:23 zum 25:23 rissen die Erfurterinnen das Ruder im Endspurt rum.

Der Satzverlauf schien den Schwarz-Weißen kein hörbarer Warnschuss gewesen zu sein. Vom Beginn (5:2) bis zur Crunchtime (20:16) lagen sie stets in Führung, um dann erneut die Tür für den Außenseiter aufzumachen anstatt zuzuschlagen. Die Allbau Volleys wendeten das Blatt und lagen plötzlich 23:21 vorn. Ein Satzgewinn der sich tapfer wehrenden Essenerinnen wäre absolut verdient gewesen. Den nächsten Punkt machte Erfurt und erneut kam Sina Fuchs von der Bank. Diesmal für Alina Zellin zum Aufschlag. Der Routinier servierte nervenstark und als Silvie Pavlová per Block den dritten Punkt in Folge erzielte, ging auch dieser Satz mit 25:23 auf der Zielgeraden an Schwarz-Weiß Erfurt.

Der alte und neue Spitzenreiter hatte, ohne sich mit Ruhm zu bekleckern, ein 3:0 eingefahren und zumindest in den entscheidenden Phasen Nervenstärke bewiesen. Gegen stärkere Gegner könnte das aber auch mal ins Auge gehen. Insofern gibt es im Hinblick auf die kommenden Aufgaben gegen Borken am kommenden Samstag und die nächste Auswärtspartie in Köln (9.12) einiges zu tun. Ein Ausruhen auf dem Erreichten und dem durch die Kölner Niederlage (0:3 gegen Dingolfing) vergrößerten Vorsprung ist da fehl am Platze.


Fotos: Tom Schulte ( Essen )