Vorberichte

SWE auf Sachsen-Tour

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Zum Doppelspieltag geht es für Schwarz-Weiß Erfurt am Wochenende zu zwei mitteldeutschen Derbys ins Nachbarbundesland Sachsen. Dem Auftritt bei den ESA Grimma Volleys am Samstag um 18 Uhr folgt am Sonntag, 15 Uhr, die Partie beim VC Olympia Dresden.

Mateusz Zarczynski ist bekannt dafür, nicht lange um den heißen Brei herumzureden oder sich in Understatement zu üben. Auf die Frage für das Ziel des kommenden Wochenendes kam die klare Ansage: „Wir wollen beide Spiele gewinnen.“ Das Selbstbewusstsein hierfür nimmt er auch aus dem bisherigen Saisonverlauf, in dem seine Mannschaft noch ungeschlagen ist. Außer den drei Siegen in der 2. Bundesliga Pro und dem Erfolg im Landespokal, gab es auch einen 3:1-Heimsieg vor drei Wochen im Regionalpokal gegen Grimma. Dieser war bis auf einen Hänger im zweiten Satz ein sicherer der Thüringerinnen.

Die Ansage von Erfurts Coach darf allerdings keineswegs als vorab verbuchte Erfolge verstanden werden. „Grimma ist für mich eines der Top-3- oder 4-Teams der Liga. Wir müssen fokussiert an unsere Aufgaben gehen. Die jungen Dresdnerinnen dürfen wir nicht ins Spiel kommen lassen. Hier müssen wir gleich Druck machen und unser Spiel gestalten“, umreißt „Matti“ Zarczynski seine Wochenendplanung.

Die von der Papierform her schwerere Aufgabe ist dabei das Aufeinandertreffen beim Uralt-Rivalen in der Muldestadt. Einerseits verfügt Jorge Munari mit der zweifachen MVP und Kapitänin Lina-Marie Lieb über eine der besten Außenangreiferinnen der Liga und mit Sophie Dreblow eine erstligaerfahrene Abwehrorganisatorin. Und zum Zweiten ist die beengte Muldentalhalle ein unvergleichlich schwer zu bespielender Ground für Auswärtsteams. Hier kommt es vor allem darauf an, den ersten Ball sauber ans Netz zu bringen, ohne die Zuspielerin in Richtung der nahen, vollbesetzten Tribünen zu schicken. Die gewohnt lautstarke Kulisse tut ein Übriges, weshalb zusätzlich Nervenstärke gefragt ist. Aber auch die Gäste können sich auf einige Anhänger im Rücken freuen.

Auf diese Unterstützung dürfen sich die Schwarz-Weißen zudem am Sonntag im zweiten Derby freuen, wenn sie in der Halle am Messering in Elbflorenz aufschlagen. Gegen das mit Abstand jüngste Team der Liga vom Bundesstützpunkt hängen die Trauben vielleicht nicht ganz so hoch wie am Vortag, dennoch ist Vorsicht geboten. Die Mädels von Trainer Andreas Renneberg haben zwei ihrer bisherigen vier Partien gewonnen. Dem überraschenden 3:2 in Stralsund ließen sie am letzten Sonntag ein 3:1 gegen Flacht folgen. Gerade die 1,90 m große Kapitänin Hanna Kögler, mit zwei MVP-Medaillen dekoriert, zeigte sich im bisherigen Saisonverlauf in Annahme und Angriff in bestechender Form und ist bereits ins Blickfeld des Dresdner SC geraten.

Das Wochenende verspricht für den Zweiten aus Erfurt zwei spannende Aufgaben und der komplett verfügbare Spielerinnenkader wird vonnöten sein, dieses erfolgreich zu gestalten. Wer es nicht schafft, vor Ort zu sein, kann beide Spiele im kostenpflichtigen Livestream beim Sport1 extra mitverfolgen.

Fotos: Sebastian Dühring