Spielberichte

Unterhaltsames Derby

20250129 Schwarz Weiss Erfurt Suhl Foto Sebastian Schmidt 18

Unterhaltsames Derby

Ein für die 712 Zuschauer unterhaltsames Derby am Mittwochabend in der Riethsporthalle geht mit 3:1 an den VfB Suhl Lotto Thüringen.

Die bisherigen beiden Thüringenderbys in dieser Saison hatten die Südthüringerinnen souverän mit 3:0 gewonnen. Auch das dritte versprach ähnlich zu verlaufen, zumal Erfurt auf die beiden Stammspielerinnen Paige Reagor (Rückenprobleme) und Kira Thomsen (sie konnte wegen noch nicht überstandener Krankheit nur zum Aufschlag aufs Spielfeld) verzichten musste. Auch Gästecoach Laszlo Hollosy musste krankheitsbedingt auf seine Stammlibera Minami Yoshioka verzichten. Ihre Vertreterin, Emma Sambale, machte ihre Sache jedoch so gut, dass sie nach Spielende zur goldenen MVP gewählt wurde.

Die Sätze eins und zwei waren nahezu eine Wiederholung des Derbys von vor 10 Tagen. Erfurt führte jeweils zu Satzbeginn, büßte diesen Vorsprung jeweils zur Satzmitte ein. Zweimal 18:25 stand es zum Ende der Durchgänge. Hätten die Schwarz-Weißen nicht zwischendurch längere Serien infolge schlechter Annahmen kassiert, wer weiß, was möglich gewesen wäre.

Dem Gesetz der Serie folgend, hätte es im dritten Satz schneller gehen müssen. Beim 8:13 aus Erfurter Sicht, als Mateusz Zarczynski bereits seine zweite Auszeit nahm, sah auch alles danach aus. Doch Erfurt blieb diesmal hartnäckig, glich auch dank einer Aufschlagserie von Alina Zellin aus (21:21) und nutzte diesmal den Flow in der Crunchtime. Als es beim 24:22 lange hin und her ging, war es schlussendlich ein Ausball der ansonsten starken Anna Artyshuk, der dem Tabellenletzten den kaum erwarteten Satzgewinn bescherte.

Der vierte Satz war dann doch wieder eine klare Angelegenheit für die favorisierten Gäste, die sich schnell auf 5:9 absetzten, auf 12:20 davonzogen und letztendlich mit 15:25 siegten. Suhl gewann somit verdient auch das dritte Derby und kletterte durch Potsdams gleichzeitige Niederlage auf Platz vier. Schwarz-Weiß Erfurt, bei denen Ana Krulj nach ihrer besten Saisonleistung als MVP auf Gastgeberseite ausgezeichnet wurde, konnte erhobenen Hauptes vom Spielfeld gehen. Sie hatten ersatzgeschwächt aus wenig viel gemacht.

Fotos: Sebastian Schmidt